Ein Tisch mit einer Vielzahl an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten wie Heidelbeeren, Karotten, Äpfel, Broccoli, Paprika und weiteren Sorten.
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Günstig, gesund und klimafreundlich: Regionale Superfoods

Quelle: ArTo - Adobe Stock

Sogenannte „Superfoods“ liegen im Trend: Exotische Lebensmittel wie Goji- und Acai-Beeren oder Chia-Samen gelten als besonders nährstoffreich und gesund. Aber auch Gemüse, Obst und Getreide aus Deutschland und Europa haben viele wertvolle Inhaltsstoffe und sind dabei klimaschonender und oft günstiger. Gerade jetzt im Sommer haben viele dieser regionalen Superfoods Saison. Wir stellen sie Ihnen vor und geben Tipps zur Zubereitung, Lagerung und Resteverwertung.

Im Internationalen Jahr für Obst und Gemüse 2021 richten wir den Fokus immer wieder auf einzelne Obst- und Gemüsesorten. In diesem Sommer-Schwerpunkt geht es um sogenannte „Superfoods“, Lebensmittel, die als besonders gesund gelten. Oft handelt es sich dabei um exotische getrocknete Früchte, Samen oder Algen. Weite Transportwege sorgen für eine schlechte Klimabilanz. Doch warum in die Ferne schweifen? Viele heimische Lebensmittel schneiden laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe ebenso gut ab, so zum Beispiel heimische Beeren, Äpfel, Grünkohl, Rote Beete oder auch Karotten und Zwiebeln.
Die Vorteile von regionalem Superfood sind zahlreich: Mit dem Kauf von heimischem Obst und Gemüse stärken Sie die regionale Wirtschaft und tragen dazu bei, die umliegenden Kulturlandschaften zu erhalten. Saisonal geerntet sind die Lebensmittel zudem frischer und meist preiswerter als die importierten Superfoods. Außerdem sind sie klimafreundlicher, da ein weiter Transport wegfällt.

Beeren und Äpfel: So bleiben süße Superfoods frisch

Alternativ zu nach Deutschland importierten exotischen Säften oder getrockneten Goji- und Acai-Beeren, die ursprünglich aus China beziehungsweise dem südamerikanischen Amazonasgebiet stammen, treffen Sie mit regional und saisonal angebauten Heidel- oder Johannisbeeren die fürs Klima bessere Wahl. Gekühlt halten sie in der Regel zwei bis drei Tage. Um die recht empfindlichen Beeren möglichst frisch zu halten und vor Druck zu schützen, lagern Sie diese am besten in flachen Schalen im Gemüsefach des Kühlschranks. Mehr Tipps zum Umgang mit Beeren finden Sie hier.
Auch das Lieblingsobst der Deutschen, der Apfel, hat mit rund dreißig verschiedenen Vitaminen und etlichen Mineral- und Ballaststoffen das Zeug zum Superfood. Der Vorteil: Im Gegensatz zu Beeren sind Äpfel deutlich robuster und halten länger. Sie sollten diese jedoch aufgrund von Druckempfindlichkeit nach Möglichkeit nicht gestapelt lagern. Bei kurzer Lagerung empfiehlt sich der Kühlschrank. Wenn Sie Äpfel langfristig lagern, legen Sie diese am besten an einen kühlen, gut belüfteten Ort. Äpfel sondern das Reifegas Ethylen ab, dadurch reift anderes Obst und Gemüse, das in der Nähe liegt, schneller. Daher lagern Sie Äpfel am besten separat.

Vitamine im Gemüse schonen

Kohl gilt allgemein eher als Herbst- oder Wintergemüse. Dabei haben einige Sorten mitten im Sommer Hochsaison. So zum Beispiel Brokkoli, der aus heimischem Anbau von Mai bis November erhältlich und eine echte Vitaminbombe ist. Die richtige Lagerung ist hier besonders wichtig: Lagern Sie ihn zu warm, verliert das Gemüse täglich etwa zehn Prozent seines Vitamin-C-Gehalts. Am besten bewahren Sie ihn kühl und dunkel im Gemüsefach des Kühlschranks zwischen null und vier Grad Celsius auf. So hält er sich ein bis zwei Tage frisch.
In Karotten steckt ebenfalls eine Menge: neben Carotinoiden, die Zellen vor Schäden bewahren können und als Schutzfaktoren gegen bestimmte Krebsarten gelten, auch andere wertvolle Nährstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen. Karotten sind das ganze Jahr über aus heimischem Anbau erhältlich. Bei Lagerung im Kühlschrank halten sie sich bis zu acht Tage frisch. Aber Vorsicht: Waschen Sie die Karotten nicht, bevor Sie diese in den Kühlschrank legen, sonst werden sie braun. Ältere Möhren, die möglichweise schon etwas weich geworden sind, können Sie zudem ganz einfach auffrischen: Am besten stellen Sie diese mehrere Stunden in ein Gefäß mit Wasser. Die Wurzeln nehmen das Wasser auf und werden wieder knackiger.


Gesunde Fette: Leinsamen statt Chia-Samen

Chia-Samen aus Übersee gelten aufgrund ihrer vielen gesunden Nährstoffe seit Jahren als Superfood und sind vor allem bei Vegetarier:innen und Veganer:innen beliebt für ihren hohen Anteil an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Ballaststoffen und Vitaminen. Was viele nicht wissen: Der in Europa beheimatete Leinsamen steht dem Chia-Samen in nichts nach. Die Konzentration an Omega-3-Fettsäuren ist bei Leinsamen sogar noch höher. Sie sollten diese allerdings immer geschrotet verzehren. Leinsamen eignen sich beispielsweise zum Backen, als Bestandteil von Granola im Knuspermüsli oder als Topping im Salat. Sie sollten am besten dunkel und trocken lagern. Geschrotete Leinsamen können nach etwa sechs Monaten ranzig werden, weshalb Sie den Kauf von zu großen Mengen möglichst vermeiden sollten.
Wenn Sie hier zum regionalen Superfood greifen, schonen Sie nicht nur wertvolle Ressourcen und das Klima, sondern auch Ihren Geldbeutel. Beim Kauf empfiehlt es sich jedoch, genau hinzusehen, denn neben Leinsamen aus europäischem Anbau steht häufig Importware aus fernen Ländern wie China im Regal.

Reste kreativ verwerten

Sie haben zu viel Superfood zuhause? Dann gibt es einige Wege, Ihre Reste kreativ weiterzuverarbeiten. Insbesondere Beeren können Sie im Sommer in großen Mengen ernten. Sie machen sich hervorragend im Sorbet, Crumble oder Smoothie. Alternativ können Sie sie zu Marmelade verarbeiten. Und wohin mit übrig gebliebenen Äpfeln? Unser #restereloaded-Tutorial liefert Ihnen Inspiration. Auch für die Weiterverwertung von Kohl finden Sie hier hilfreiche Tipps. Und Wurzelgemüse können Sie jederzeit ganz einfach zum Resteauflauf verarbeiten.
Viele weitere Reste-Rezepte und Inspirationen finden Sie hier.