Jährlich werden in deutschen Privathaushalten 6,5 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Nicht immer schaffen wir es, unser Essen vor Verderb aufzubrauchen. Tiefkühlkost ist eine gute Lösung für unkompliziertes Kochen ohne Wegschmeißen. Auch frische Produkte können so länger haltbar gemacht werden. Mit dem richtigen Know-how können Sie das Beste aus Ihrem Gefrierfach herausholen. Wir geben Tipps für erfolgreiches Einfrieren (und wieder Auftauen).
Tipp 1: So friert’s sich am besten
Gefrorene Lebensmittel gibt es nicht nur im Supermarkt – auch zu Hause können Sie Ihr Essen im Tiefkühlfach ganz einfach haltbar machen. Ob Obst, Gemüse oder Reste von gekochten und gebackenen Speisen: Durch das Einfrieren bleiben viele Lebensmittel länger frisch und können bei Bedarf verwendet werden.
Welche Lebensmittel Sie auch einfrieren möchten – sie sollten immer so frisch wie möglich sein. Obst und Gemüse sind am besten gut ausgereift, aber nicht überreif oder gar faul. Optimalerweise verarbeiten Sie beides unmittelbar nach der Ernte oder dem Einkauf. Um Geschmack, Aussehen und Nährstoffe der Lebensmittel zu erhalten, gelten diese vier Grundsätze:
- Richtig vorbereiten
- Zügig verarbeiten
- Gut verpacken
- Schnell durchfrieren
So stellen Sie sicher, dass die Lebensmittel ihre Qualität behalten. Manche Nahrungsmittel eignen sich besser zum Einfrieren als andere: Erbsen, Bohnen, Brokkoli und andere Kohlsorten zum Beispiel. Wasserreiche Lebensmittel wie Äpfel, Birnen und Erdbeeren hingegen verlieren tiefgekühlt an Biss und Aroma und können braun werden. Dies können Sie vermeiden, indem Sie die Früchte vor dem Einfrieren zu Mus verarbeiten. Salat, Rettich, Radieschen, rohe Tomaten, Gurken und rohe Kartoffeln eignen sich hingegen gar nicht zum Einfrieren.
Tipp 2: Für immer frisch im Tiefkühlfach?
Frost konserviert Lebensmittel effektiv. Die chemischen Prozesse, die zum Verderb führen, werden durch die Kälte stark verlangsamt – jedoch nicht vollständig gestoppt. Generell gilt: Magere Produkte bleiben gefroren länger frisch als fette, und rohe Produkte halten sich besser als gegarte. Am längsten frisch bleibt rohes Gemüse. Es kann bis zu einem Jahr gelagert werden. Backwaren hingegen halten sich nur zwei bis vier Monate im Frost. Selbstgekochtes verzehren Sie am besten innerhalb von ein bis drei Monaten.
Gekaufte Tiefkühlkost hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum. An diesem können Sie sich orientieren. Produkte, die kurz vor Ablauf stehen, sollten Sie schnell verbrauchen, da die Qualität bei zu langer Lagerung leidet.
Tipp 3: Portionieren verhindert Reste
Viele frische Lebensmittel oder gekochte Reste lassen sich in kleine Portionen aufteilen und einfrieren. Das hat viele Vorteile: Kleinere Portionen frieren schneller durch und verlieren weniger an Qualität. Außerdem können Sie später genau die Menge auftauen, die Sie benötigen. Bei ganzen Mahlzeiten empfiehlt es sich, eine Portionsgröße von 200-250 Gramm einzufrieren, was in der Regel pro Person ausreicht. Für genauere Angaben können Sie den Portionsplaner der Verbraucherzentrale benutzen. Wenn Sie die verschiedenen Behälter mit dem jeweiligen Gefrierdatum beschriften, behalten Sie einen besseren Überblick und können die älteren Produkte zuerst aufbrauchen.
Tipp 4: Frisches zuhause konservieren
Für ein besseres Ergebnis können Sie frisches Gemüse vor dem Einfrieren blanchieren. Dazu zerteilen Sie das Gemüse in kleinere Stücke, kochen diese zwei bis vier Minuten in ungesalzenem Wasser und kühlen sie dann unmittelbar unter kaltem Wasser oder in Eiswürfeln wieder ab. So verhindern Sie, dass das Gemüse weiter gart. Obst können Sie vor dem Einfrieren zuckern, damit Farbe und Geschmack erhalten bleiben.
Als Behälter eignen sich gut verschließbare und gefriergeeignete Beutel oder Kunststoffschalen. Alternativ können Sie auch Glasbehälter verwenden, aber Vorsicht: Diese sollten Sie nicht bis oben hin befüllen und nur langsam auftauen lassen, da sie sonst zerspringen können. Tiefgekühlte Lebensmittel sollten bei -18 Grad Celsius oder kälter gelagert werden. Bei höheren Temperaturen verringert sich die Haltbarkeit.
Tipp 5: Bloß nicht ins Schwitzen kommen
Der Hinweis „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“ ist auf vielen Tiefkühlprodukten zu finden. Dies dient der Sicherheit: Wenn Produkte über Plusgrade gelagert werden, können sich Keime bilden und die Lebensmittel schneller verderben. Das passiert besonders schnell bei Fleisch und Fisch. Einmal aufgetaute Lebensmittel sollten Sie so schnell wie möglich wieder einfrieren, um Nährstoffe und Vitamine zu erhalten und eine übermäßige Keimbildung zu verhindern. Produkte, die Sie zwei Mal tiefgekühlt haben, sollten Sie sicherheitshalber besonders gut erhitzen.
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