Bundespreis 2022 - nominiert in der Kategorie "Gastronomie"

Die Initiative rettet Tonnen von Lebensmitteln aus regionalen Supermärkten und gibt diese weiter. Aus einem reinen Hilfsangebot für Bedürftige hat sich inzwischen ein Einkaufsladen entwickelt.
Die GastroHilft gUG ist aus einer Initiative erwachsen, die es sich während der Coronapandemie zur Aufgabe gemacht hat, Lebensmittel aus den regionalen Supermärkten zu retten und diese in einem sogenannten „Fairteiler“ an hilfsbedürftige und interessierte Menschen auszugeben. Die Initiative besteht aus verschiedenen Akteur:innen – aus der Zivilgesellschaft, Vereinen, dem Einzelhandel und der Gastronomie. Vorwiegend ehrenamtlich und uneigennützig sorgen sie dafür, dass Menschen in Not mit frischen und gesunden Nahrungsmitteln versorgtwerden. So kocht die Gemeinschaft zum Beispiel einmal täglich eine warme Mahlzeit für wohnungslose Menschen in Halberstadt und bietet darüber hinaus Liefer- und Einkaufsservices für Menschen in Quarantäne oder häuslicher Isolation an.
Im letzten Jahr gewann die Initiative für dieses besondere Engagement im Rahmen des Zu gut für die Tonne! – Bundespreises 2021 bereits einen Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro. Seitdem hat sich das Projekt weiterentwickelt und sein Konzept erweitert. Die Initiative hat sich noch im laufenden Jahr 2021 vom damaligen Kooperationspartner, dem Soziokulturellen Zentrum Zora e. V., gelöst und ist in eigene Räumlichkeiten gezogen. Der „Fairteiler“ ist inzwischen nicht mehr nur eine reine Ausgabestelle, sondern ein Einkaufsladen mit kostenlosen, geretteten Lebensmitteln aus dem regionalen Handel. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf kann die gemeinnützige Unternehmensgesellschaft die Fixkosten decken und zukünftig sogar eine kleine Aufwandspauschale für die ehrenamtlichen Helfer:innen zahlen. Das Prinzip der Gemeinnützigkeit soll weiterhin beibehalten werden.
Ziel von GastroHilft ist es, so viele Lebensmittel wie möglich vor der Entsorgung zu retten und diese an Menschen auszugeben, um die Entstehung von Lebensmittelabfällen und damit einhergehende Treibhausgasemissionen zu verringern. Das Konzept zielt dabei vor allem auf kleinere und mittlere Städte ab, in denen aus Sicht der Projektverantwortlichen Hilfebedürftigkeit und gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit sowie Klima- und Ressourcenschutz noch sichtbarer gemacht werden sollten.
Seit Bestehen rettet GastroHilft jede Woche etwa ein bis zwei Tonnen Lebensmittel. Der regionale Bezug hilft dabei, Lieferwege kurz und den CO2-Ausstoß gering zu halten. In Zukunft ist zudem die Eröffnung eines Restaurants geplant, was den Erwerb weiterer angrenzender Räumlichkeiten erforderlich macht.