Nominiert in der Kategorie Gesellschaft & Bildung

Fünf Apfelpressen und Zubehör verleiht der Heimatverein Keppeln damit Fallobst nicht mehr auf der Wiese vergammelt, sondern eigenständig zu Saft weiterverarbeitet werden kann. Auch in Kitas und Schulen sammeln und entsaften gemeinsam. Die Kinder erlernen so ein einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln.
Heimatverein Keppeln
Früher konnten Besitzerinnen und Besitzer von Obstwiesen am Niederrhein ihr Obst nur zu professionellen Mostereien bringen. Der Aufwand lohnte sich kaum und der Saft, den man von den Mostereien erhielt, stammte nicht aus dem eigenen Obst. Dass viele Früchte deshalb auf den Wiesen vergammelten, ärgerte den Heimatverein Keppeln e.V und er rief vor 20 Jahren die Aktion „Fallobst ist kein Abfall – wir machen was draus“ ins Leben.
Angefangen hat alles mit einer handbetriebenen Apfelpresse. Inzwischen gibt es einen Verleihservice mit fünf Apfelpressen und umfangreichem Zubehör wie Muser, Abfüllhilfe, Geräten zum Erhitzen und Thermometer. Viele Obstwiesenbesitzerinnen und -besitzer machen aus dem Saftpressen richtige Events mit Familie, Freunden oder Bekannten. Die Saftpressen und das Zubehör können dafür tageweise günstig ausgeliehen werden. Dazu gibt es jede Menge Tipps rund ums Entsaften. Über die Leihgebühren werden Reparaturen und Neuinvestitionen finanziert.
Bis zu 50 Tonnen Äpfel werden damit in der Region pro Jahr zu leckerem Apfelsaft verarbeitet. Obst, das sonst vergammeln würde. Und selbst der Trester, der beim Mosten übrigbleibt, wird als wertvolles Tierfutter für den Winter verwendet. Die Fangemeinde der Saftmacherinnen und -macher wächst. Vor allem immer mehr junge Familien verarbeiten ihr eigenes Obst zu gesundem Saft. Auch in Kitas und Schulen wird gemeinsam entsaftet. So lernen Kinder von klein auf, achtsam mit Lebensmitteln umzugehen, und sie erfahren eine Menge über alte Apfelsorten.