
Wenn es beim Kochen einmal schnell gehen soll oder Obst und Gemüse gerade keine Saison haben: Tiefkühlkost ist eine gute Lösung für die schnelle Küche. Denn eingefrorenes Obst und Gemüse schlägt die frischen Alternativen mitunter sogar im Vitamingehalt.
Vor allem Produkte, die gerade keine Saison haben, sind tiefgekühlt oft vitaminreicher als Obst und Gemüse, das lange Transportwege hinter sich hat. Unschlagbar ist Tiefkühlkost auch für alle, die sich gern spontan an den Herd stellen. Schließlich kann Tiefgekühltes problemlos auf Vorrat gekauft und dann aus dem Frost geholt werden, wenn sich der Appetit auf Spinat, Fisch und Co regt. Kein Wunder also, dass wir immer öfter zum frostigen Essen greifen: Rund 41 Kilogramm Tiefkühlkost (Speiseeis ausgenommen) verzehrte jeder Deutsche im Jahr 2012, Tendenz steigend. Doch obwohl die frostigen Speisen so beliebt sind, herrscht in Fragen zur Haltbarkeit und zum richtigen Umgang mit dem Gefrorenen immer noch Unsicherheit. Hält Tiefgefrorenes ewig? Was darf man nach dem Einfrieren wieder auftauen? Und wie taut man richtig auf und vermeidet Reste?
Für immer frisch durch Frost?
Keine Frage: Frost konserviert Lebensmittel sehr gut. Allerdings hat die Haltbarkeit auch bei Tiefgekühltem seine Grenzen. Die chemischen Prozesse, die zum Verderben von Lebensmitteln führen, sind durch die Kälte zwar stark verlangsamt – ganz gestoppt sind sie aber nicht. Generell gilt: Magere Produkte bleiben im Frost länger frisch als fette, rohe länger als gegarte. Außerdem spielen bei Fisch und Fleisch Wassergehalt und Bindegewebe eine wichtige Rolle: Je stabiler das Bindegewebe, desto länger ist das Produkt haltbar. Daher muss Fisch in der Regel am Schnellsten verbraucht werden, am zweitschnellsten Geflügel. Schwein und Rind halten sich länger. Da der Frost eben nicht komplett konserviert, sind auch Tiefkühlprodukte mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Zur besseren Orientierung für den Verbraucher müssen Fleisch- und Fischprodukte seit dem 13. Dezember 2014 zudem mit einem Einfrierdatum versehen sein.
Es lohnt sich daher, hin und wieder das Gefrierfach sorgfältig durchzuschauen: Produkte kurz vor dem "Ablaufen" sollten schnell verbraucht werden, denn auch wenn Obst und Gemüse nicht so schnell gesundheitlich bedenklich sind wie Fisch- und Fleischprodukte: Die Qualität leidet bei zu langer Lagerung und Geschmack und Vitamine der Speisen gehen verloren.
Bloß nicht ins Schwitzen kommen?
"Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren" – diese oder eine ähnliche Formulierung muss auf allen Tiefkühlprodukten stehen und dient der Sicherheit: Wenn Produkte Plusgraden ausgesetzt sind, können sich Keime bilden, die Lebensmittel verderben schneller. Das heißt jedoch nicht, dass einmal auf- bzw. angetaute und nicht verbrauchte Produkte ein Fall für die Tonne sind. Gerade Lebensmittel, die vor dem Verzehr erhitzt werden, dürfen in der Regel problemlos wieder eingefroren werden. Aus gesundheitlicher Sicht sollten aufgetaute Lebensmittel aber immer so schnell wie möglich wieder im Frost landen. Denn je kürzer die "Warmphase" desto weniger Keime bilden sich und Nährstoffe und Vitamine bleiben besser erhalten.
Auch wenn kurze Plustemperaturen kein Drama sind: Um Frische, Haltbarkeit und Hygiene zu garantieren, ist eine geschlossene Kühlkette der sichere Weg. Im Supermarkt sollten Tiefkühlprodukte daher als letztes in den Einkaufskorb wandern. Beim Transport nach Hause helfen spezielle Isoliertaschen dabei, das frostige Gut kühl zu halten. Gerade im Sommer oder bei längeren Wegen sind sie sehr sinnvoll. Werden tiefgekühlte Produkte beim Transport zusätzlich dicht aneinandergelegt, bilden sie einen "Tiefkühlblock" und bleiben länger kalt.
Übrigens: Die meisten TK-Produkte müssen nicht schon vollständig aufgetaut werden, bevor sie im Topf landen. Das freut nicht nur spontane Köche, sondern ist sogar gesund. Denn gerade beim langsamen Auftauen können sich Keime bilden. Insbesondere bei Fleisch ist Vorsicht geboten. Dieses sollte immer im Kühlschrank aufgetaut werden, das entstehende Tauwasser sollte auf jeden Fall weggeschüttet werden, denn hier tummeln sich die meisten Keime. Im Zweifel gibt die Verpackung der Lebensmittel Hinweise zum richtigen Auftauen und Zubereiten.
Nicht mehr als nötig: Portionieren verhindert Reste
Ist eine Konservendose oder eine Vakuumverpackung einmal geöffnet, muss der Inhalt auch, mehr oder weniger zügig, komplett verbraucht werden. Nicht so bei Tiefgefrorenem: Hier lässt sich in der Regel genau so viel entnehmen, wie man auch tatsächlich braucht, der Rest der Packung wandert, gut verschlossen, wieder in die Truhe. Heute werden fast alle gefrorenen Produkte so angeboten, dass dies auch möglich ist, z.B. indem Flüssiges in Pelletform gefroren wird. Bei Fertiggerichten lohnt es sich, immer etwas genauer hinzuschauen und darauf zu achten, dass von allen Komponenten des Essens, zum Beispiel Nudeln und Soße, genügend in den Topf wandert und genügend in der Verpackung bleibt. So lässt sich ein Essen in beliebig viele Portionen aufteilen.