
Ob neue Produktideen, Startups oder Vereine und Initiativen – die hier vorgestellten Best-Practice-Beispiele zeigen, dass Lebensmittelabfälle und -verluste auf ganz unterschiedliche Weise reduziert werden können. Über die Filteroptionen werden die verschiedenen Projekte aus ganz Deutschland angezeigt.
Penny vermarktet seit April 2016 unter der Bio-Marke Naturgut Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern, das sonst nicht in den Verkauf gelangt wäre. Damit verhindern das Unternehmen Lebensmittelverschwendung und sensibilisiert die Kunden für das Thema.
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Penny vermarktet seit April 2016 unter der Bio-Marke Naturgut Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern, das sonst nicht in den Verkauf gelangt wäre. Damit verhindern das Unternehmen Lebensmittelverschwendung und sensibilisiert die Kunden für das Thema.

Verbraucher:innen setzen beim Kauf von Obst und Gemüse Optik mit Qualität gleich. Gerade im ökologischen Landbau kommt es unter anderem durch den Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz und leicht lösliche Düngemittel beispielsweise zu Schalenfehlern sowie kleineren Früchten. Obwohl das keinen Einfluss auf Qualität, Geschmack oder Haltbarkeit hat, schafft es bisher meist nur äußerlich perfektes Obst und Gemüse ins Regal. Mit der Aufnahme der Naturgut Bio-Helden setzt PENNY ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung.
Seit April 2016 vermarktet PENNY unter der Marke Naturgut Bio-Helden deutschlandweit Obst und Gemüse, das äußerlich nicht immer makellos ist. Die kleinen Schönheitsfehler beeinträchtigen aber weder die Haltbarkeit noch den Geschmack – die Naturgut Bio-Helden haben auch weiterhin höchste Bio-Qualität. Somit gelangt ein größerer Teil des Obst und Gemüses in den Verkauf, der sonst in die Verarbeitung gehen würde, als Tierfutter weiterverkauft oder in Biogasanlagen vernichtet werden würde.
Während Erzeugnisse mit Farb- oder Formfehlern im konventionellen Anbau kaum anfallen, bedeuten sie für ökologische Erzeuger bisweilen finanziellen Druck. Denn obwohl sie aufwändiger und teurer angebaut werden, müssen die Erzeuger sie zum gleichen Preis für die Verwertung an die Industrie verkaufen, den auch ihre konventionellen Kollegen bekommen. Mit dem Verkauf als „Bio-Helden“ können zudem saisonale Schwankungen in der Produktion (z. B. der Frost an vielen Obstbäumen, der kleinere und weniger Früchte zur Folge haben kann) ausgeglichen werden.
Seit Einführung im Jahr 2016 erfreuen sich die Naturgut Bio-Helden weiterhin großer Beliebtheit bei den PENNY-Kunden. So konnte innerhalb von fünf Jahren der Mengenanteil an Bio-Artikeln um über 30% gesteigert werden. Gleichzeitig wurde die Anzahl der angebotenen Bio-Helden von anfangs 13 Obst- und Gemüseartikeln auf mittlerweile 37 Artikel (inklusive regionaler und saisonaler Artikel) fast verdreifacht. Um die ganze Bandbreite und Vielfältigkeit der Bio-Helden dem Kunden noch näher zu bringen, wird jeden Monat ein jeweils saisonal passender Bio-Held vorgestellt – der „Bio-Held des Monats“. Zu den absoluten Kundenlieblingen gehören die Bio-Karotten, gefolgt von den Bio-Bananen und den Bio-Zitronen. Doch auch die Erzeuger profitieren deutlich von dem Konzept, nach dem auch Bio-Obst und -Gemüse mit Schönheitsfehlern vermarktet wird. Diese Idee wurde 2018 mit den Junior-Helden erweitert, welche Erzeugern eine Vermarktungsmöglichkeit während der Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft ermöglicht. PENNY ist für seine Aktionen "Naturgut Bio-Helden" und "Kostbares Retten“ am 03.04.2019 mit dem Zu gut für die Tonne! - Bundespreis 2019 ausgezeichnet worden. Ein Jahr später erfolgte die Umstellung nahezu aller Bio-Helden auf unverpackt bzw. eine nachhaltige Verpackung.
Ist Ihnen ein Projekt bekannt, welches gut in unsere Sammlung an Best-Practice-Beispielen passen könnte? Hier erfahren Sie, wie Sie das Projekt vorstellen können.