Ob neue Produktideen, Startups oder Vereine und Initiativen – die hier vorgestellten Best-Practice-Beispiele zeigen, dass Lebensmittelabfälle und -verluste auf ganz unterschiedliche Weise reduziert werden können. Über die Filteroptionen werden die verschiedenen Projekte aus ganz Deutschland angezeigt.
Schüler:innen der Berufsbildenden Schule 2 Hannover besuchten in einem Charité-Projekt landwirtschaftliche Betriebe, bei dem sie Einblicke in die Produktion und Ernte von Gemüse erhielten. Auf abgeernteten Feldern sammelten sie liegengebliebenes Gemüse für die Tafel in Hannover als Spende.
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Schüler:innen der Berufsbildenden Schule 2 Hannover besuchten in einem Charité-Projekt landwirtschaftliche Betriebe, bei dem sie Einblicke in die Produktion und Ernte von Gemüse erhielten. Auf abgeernteten Feldern sammelten sie liegengebliebenes Gemüse für die Tafel in Hannover als Spende.
An der Schule des Lebensmittelhandwerks sind die Berufseinstiegsklassen für die Mittagsverpflegung zuständig und haben sich im letzten Schuljahr vertiefend mit Lebensmittelverschwendung beschäftigt. Den Schüler:innen fiel bei der Beschäftigung mit dem Thema auf, dass viel Gemüse (bis zu 40 %) von den Verbraucher:innen, in der Gastronomie, im Handel und in landwirtschaftlichen Betrieben weggeworfen wird. Auf den ersten Blick fanden die Schüler:innen keine Antwort auf die Frage, warum ausgerechnet Gemüse so viel in der Tonne landet. Daher kam die Idee auf, im Rahmen eines Projektes Gemüsebauernhöfe zu besuchen und Gemüse für ein Charité-Projekt auf einem abgeernteten Feld nachzuernten.
Nach längerer Suche boten schließlich zwei Betriebe Unterstützung für das Projekt an, jedoch unter der Bedingung, dass sie nicht namentlich auftauchen. Zu Beginn des neuen Schuljahres wurden das Kollegium und die Klassen zur Teilnahme an dem Projekt „Schüler der Berufsbildenden Schule 2 ernten für ein Charité-Projekt“ eingeladen. Drei Klassen nahmen schließlich an dem Projekt teil.
Die erste Ernte wurde in der Schule vom Beruflichen Gymnasium für ein Charité-Projekt „Spenden für Seawatch4“ an das Kollegium und die Schüler:innen gegen eine Spende verteilt. In der folgenden Woche besuchte die Klasse BES2E einen zweiten Betrieb in der Region Hannover. Während der Betriebsbesichtigung lernte die Gruppe, wie viel Technik und Arbeitskraft eingesetzt werden muss, um täglich frische Ware liefern zu können, sowie einen Grund, warum so viel Gemüse auf dem Feld bleibt: „Der Handel und viele Verbraucher:innen wollen genormte und perfekte Ware haben“, folgerte Ibrahim Jalaan Shaabo, Schüler aus der BES2E, am Ende des Rundgangs durch die Verpackungshallen. Während der Fahrt zu den Feldern konnten die Schüler:innen sehen, wie vielfältig der Anbau auf den Feldern ist. Es konnten auf bereits abgeernteten Feldern trotzdem noch 23 Kisten mit Kohlköpfen, Kohlrabi und Porreestangen gefüllt werden. 13 Kisten wurden dem Leiter der Hannoverschen Tafel am gleichen Tag übergeben. Die zweite Lieferung wurde am nächsten Tag von der Tafel abgeholt.
Durch die Verteilaktion an der Schule wurde das Bewusstsein für Gemüse mit Schönheitsfehlern und damit für Lebensmittelwertschätzung gestärkt. Die Hannöversche Tafel erhielt 20 Kisten Gemüse, wobei die Anfrage aufkam, ob es nicht mehr Rettungsaktionen geben könnte. Weitere zwei Kisten wurden für einen Erntedankgottesdienst gespendet. Gegenwärtig bestehen Überlegungen, dieses Projekt einmal jährlich zu wiederholen.
Dieses Projekt ist für alle Schulformen, Konfirmations- und Jugendgruppen geeignet. Eine genaue Planung des logistischen Ablaufs ist wichtig. Die Ernte muss selbst abtransportiert werden. Es kostet Kraft und Mühe auf dem Feld zu ernten. Wichtig ist eine vertrauensvolle Ebene zu den landwirtschaftlichen Betrieben, weil diese immer schnell an den Pranger gestellt werden.
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