
Rund 14 Prozent des Lebensmittelabfalls in Privathaushalten sind Brot und Backwaren. Mit unseren Tipps kannst du etwas dagegen tun.
Am 5. Mai ist Tag des Brots! Nirgendwo sonst gibt es eine so große Brotvielfalt wie in Deutschland: Mehr als 300 Brotsorten bieten die Bäckerinnen und Bäcker in Deutschland an. Hinzukommen 1 200 Variationen an Kleingebäck, zu dem beispielsweise Brötchen und Brezeln gehören, die bekannt sind. Über 3 000 Rezepturen sind dazu im Register des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks erfasst.
Brot ist nicht nur vielfältig, es ist auch beliebt: Bei über 90 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger kamen Brot und Kleingebäck nach Aussage der Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung (GMF) im Jahr 2015/2016 täglich auf den Tisch. Brot ist nicht nur bei uns beliebt. Schon für die alten Ägypter, die das erste Brot backten, war es so besonders, dass sie es selbst zu den Toten als Grabbeigabe legten. Mit den Israeliten, die Ägypten verließen, gelangte das Brot nach Europa zu den Griechen und Römern – und schließlich in die Gegenden, die heute Deutschland sind. In unserer Kultur erlangte „Unser täglich Brot“ durch das Christentum einen ganz besonderen Wert.
Aber leider landet Brot auch im Abfall: Rund 14 Prozent des Lebensmittelabfalls in Privathaushalten sind Brot und Backwaren. Es wird zu viel eingekauft, falsch gelagert, sodass das Gebäck hart oder schimmelig wird, oder Reste werden nicht verwertet. Mit unseren Tipps kannst du etwas dagegen tun! So hast du länger etwas von deinem Brot.
Tipps für knuspriges Gebäck
Knuspriges wie Brötchen behält in der Papiertüte seinen Biss, sollte aber innerhalb eines Tages gegessen werden. Im Brotkasten hält es länger, wird aber weich. Kaufe Knuspriges also am besten nach Bedarf ein und friere Übriggebliebenes ein, bevor es trocken wird. Auch vom Auftauen lasch gewordenes Gebäck legt man direkt vor dem Essen auf den Toaster, so ist dieses anschließend wieder schön knackig.
Dunkleres Brot hält länger als Weißbrot
Faustregel Nr. 1: Dunkleres Brot hält länger als Weißbrot. Weißbrot hält nur ein bis drei Tage im Brotkasten oder Tontopf.
Roggen schlägt Weizen in Haltbarkeit
Faustregel Nr. 2: Roggen schlägt Weizen in Sachen Haltbarkeit. Weizenmischbrote halten nur drei bis fünf Tage, Roggenmischbrote fünf bis sieben Tage.
Vollkornbrot bleibt besonders lange lecker
Faustregel Nr. 3: Vollkornbrot hält besonders lange, bis zu neun Tage. Erkennen kannst du das lange haltbare, gesunde Brot mit den vielen Mineral- und Ballaststoffen nur eindeutig an seinem Namen: Nur was Vollkornbrot heißt, muss auch 90 Prozent Vollkornmehl enthalten. Eine dunkle Farbe hingegen kann Brot auch durch Karamellsirup oder Malz erhalten.
Für Singles: Brotscheiben einfrieren
Wenn du Single bist oder nicht so oft Brot isst, kannst du einen ganzen Laib auch in Scheiben geschnitten einfrieren und einzelne Scheiben nach Bedarf auftauen. Bei mindestens -18 Grad Celsius halten Brot und Brötchen bis zu drei Monate.
Tontopf hält Schimmel fern
Es lohnt sich, wenn du dir einen Steingut- oder Tontopf anschaffst: Er nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder an das Brot zurück, wenn es trocken zu werden droht. Das verringert auch die Gefahr für Schimmel. Ähnlich ist der Effekt von Brotkästen, die nicht luftdicht abschließen. Damit Schimmel keine Chance hat, solltest du den Brotbehälter regelmäßig mit Essigwasser säubern. Am besten stellst du das Brot übrigens auf die Schnittfläche, damit diese an der Luft nicht austrocknet.
Sinnestest schlägt Mindesthaltbarkeitsdatum
Ob das Brot noch essbar ist, kannst du mit deinen Sinnen testen. Was noch gut aussieht, riecht und schmeckt, ist auch noch gut. Das gilt ebenso für verpackte Ware, bei der das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten ist. Wichtig für den Sinnestest: Wenn ein Brot hart wird, ist es deshalb noch nicht schlecht geworden! Leicht Altbackenes wird im Toaster wieder schön knusprig geröstet. Ist dir das Brot dafür aber zu altbacken, hat es für viele Kochrezepte genau die richtige Konsistenz. Achtung: Wenn Brot schimmelt, muss es komplett entsorgt werden, denn die Schimmelsporen können sich schon unsichtbar im ganzen Brot ausgebreitet haben. Der Kühlschrank eignet sich als Schutz vor Schimmel übrigens nur, wenn die Raumtemperatur sehr hoch ist, da Brot im Kühlschrank schnell altbacken wird.
Altbackenes Brot für Aufläufe, Knödel, Brotsalat und Eis
Altbackenes Brot ist ein echter Alleskönner: Gerieben wird es zu Semmelbröseln, du kannst daraus Brotsuppe, herzhafte
Knödel oder
Brotsalat machen. In Milch und Ei eingeweicht ist es ideal für süße Aufläufe wie
Brotpudding,
Auflauf oder du stellst ein leckeres Topping für Eis her, indem du Brotkrümel mit gehackten Nüssen und Zucker vermengst und alles im Ofen auf Backpapier karamellisieren lässt.
Als Faustregel gilt: Dunkles Brot gibt Herzhaftem wie Aufläufen und Suppen Würze, der milde Geschmack des hellen Brotes lässt sich auch gut mit zarten Aromen und Süßem kombinieren.