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Steinobst – was ist das und was muss ich darüber wissen?

Quelle: (c) fahrwasser - AdobeStock

Es ist Steinobst-Zeit! Reifer und süßer als jetzt bekommt man die Früchte mit dem harten Kern in der Mitte nicht: Im Hochsommer können Pflaumen, Pfirsiche, Kirschen und Aprikosen bei uns in Deutschland lange in der Sonne reifen. Denn die Wege in die Läden sind kurz und die Früchte kommen besonders frisch und reif auf den Tisch. Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen und ihre Verwandten stecken voller Vitamine und kurbeln mit ihren Ballaststoffen die Verdauung an. Steinobst bedeutet aber vor allem Vielfalt: Ob Nektarine, Marille, Reneklode oder Zwetschge – Steinobst kommt in vielen Größen und Farben vor und schmeckt mal lieblich süß, mal eher säuerlich und fruchtig herb. Daher eignet sich Steinobst für eine Vielzahl von Gerichten: vom süßen Kuchen bis zum würzigen Chutney.

Nachreifen und richtig aufbewahren

Wer Steinobst kauft, sollte auf die Reife achten. Denn nicht alle Sorten werden nach dem Pflücken noch süßer: Kirschen zum Beispiel reifen nicht nach, Zwetschgen werden nur wenig süßer, wenn sie zu Hause bei Zimmertemperatur auf der Fensterbank liegen. Dort können auch Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen und Pflaumen nachreifen. Aufbewahren lassen sich alle Sorten gut im Gemüsefach des Kühlschranks – aber besser nicht zu lange, sonst werden sie schlecht. Wer Lust auf Nektarinen, Aprikosen oder anderes Steinobst hat, sollte es deshalb immer frisch und nach Bedarf kaufen. Was nicht gleich gegessen wird, kann man zum Beispiel zu Marmelade verkochen. Oder man friert das Obst einfach ein. Dazu sollte man vorher die Kerne entfernen.

Pflaumen, Deutschlands vielfältiges Steinobst

Es gibt sie in blau, rot und gelb und in Sorten wie Cacaks Schöne, Tegera und Hanita – die Pflaume ist wohl Deutschlands bekanntes Steinobst. Allein bei uns gibt es 25 unterschiedliche Pflaumensorten. Weltweit gibt es mehr als 2.000 Sorten. Die Pflaume kommt wahrscheinlich von weit her, zwischen dem Kaukasus und dem Altaigebirge soll ihr Ursprung liegen. Vermutlich gelangte sie mit den Kreuzfahrern über Syrien nach Griechenland. Funde zeigen, dass sie dort schon vor 2.500 Jahren angebaut wurde. Zu uns kam die Pflaume mit den Römern und verbreitete sich um 100 vor Christus nördlich der Alpen.

Ist der weiße Film auf Pflaumen schädlich?

Der weiße Film auf der Schale ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen für Qualität. Dieser sogenannte Duftfilm schützt Pflaumen und Zwetschgen vor dem Austrocknen, vor Bakterien und Schimmel. Die natürliche Wachsschicht, auf der sich beim Verdunsten von Tau und Regenwasser ein Reif bildet, sollte man erst kurz vor dem Verzehr abwaschen. Reife Früchte haben festes Fruchtfleisch, das auf Druck mit dem Finger leicht nachgibt. Je nach Sorte halten sie sich in einer Papiertüte zwei bis drei Tage, maximal eine Woche im Kühlschrank. Besonders schnell sollten Renekloden und Mirabellen gegessen werden. Sind Pflaumen und Zwetschgen weich, schnell verbrauchen! Zum Beispiel lässt sich daraus Marmelade oder Chutney kochen. Auch getrocknet schmecken sie dank ihres hohen Fruchtzuckergehalts und regen gleichzeitig mit ihren Ballaststoffen die Verdauung an.

Pflaume oder Zwetschge?

Die Begriffe Pflaume und Zwetschge werden im Alltag gerne verwechselt. Dabei ist es ganz einfach: Die Zwetschge ist länglich, die Pflaume eher rund. Beide Obstsorten sind verwandt, eignen sich aber nicht gleich gut fürs Backen und Kochen. Für Kuchen und Kompott sollte man die Zwetschge benutzen, denn ihr festes Fruchtfleisch löst sich ganz leicht vom Stein. Nicht umsonst wird sie „Königin der Blechkuchen“ genannt.

Kirschen

Kirschen sind richtig reif, wenn sie eine leuchtende, satte rote Farbe haben. Ihr Stiel sitzt fest, ist grün und glatt. Zu Hause halten die Früchte in einem Plastikbeutel im Gemüsefach des Kühlschranks zwei bis drei Tage. Zu viele Kirschen gekauft? Ein Kirschkuchen ist als klassisches Sommerdessert eine tolle Möglichkeit, sie zu verbrauchen. Damit das Entsteinen nicht zu mühsam ist, legt man sie am besten vorher ein paar Minuten ins Gefrierfach. Dann lösen sich die Kerne leichter.

Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen

Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen sind verwandt und haben vermutlich chinesische Wurzeln. Der Pfirsich ist fast 4.000 Jahre alt und gilt in China als Symbol der Unsterblichkeit. Von der leuchtenden Farbe sollte man sich aber weder bei ihm, noch bei Aprikose oder Nektarine täuschen lassen. Sie sagt nichts über ihre Reife aus. Anders der Duft: Wer volles Aroma riecht, hat eine reife Frucht in den Händen. Auch eine glatte Haut ohne dunkle Stellen ist ein Zeichen für Frische. Anfühlen muss es sich fest, aber nicht hart. Sind doch einmal unreife Früchte im Kühlschrank gelandet, kann man sie mit einem Trick retten: Harte Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen werden beim Garen weich und schmecken gut als Kompott oder als Beilage. Dazu vorher mit heißem Wasser überbrühen, dann lassen sie sich gut häuten. Schon in Spalten geschnitten? Einfach in heißen Zuckersirup tauchen, etwas abkühlen lassen und naschen. Häuten ist übrigens auch bei schrumpeligen Früchten eine praktische Methode, das Obst zum Beispiel als Joghurtbeilage vorzubereiten.