
Der Winter macht wenig Lust, abends zum Einkaufen oder Essen zu gehen. Wenn es kalt und grau draußen ist, kommt vielen Menschen der Lieferservice oder das Fertiggericht gerade recht. Rund 27 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer in Deutschland greifen gerne mal zu Tütensuppe, Fertigpizza und ähnlichem. Lebensmittel kaufen zwar noch unter einem Prozent der Leute hierzulande im Internet ein. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 2016. Der Online-Branchenverband Bitkom geht nach Umfragen unter Online-Käufern aber von einer steigenden Tendenz aus. Wir zeigen, welches schnelle Essen zu dir passt und warum – und wie du mit der richtigen Wahl Lebensmittelabfall vermeidest. Bleibt doch einmal etwas übrig, haben wir für dich Resterezepte für typische Liefer- und Fertiggerichte zusammengestellt. Und wie du seriöse Online-Lebensmittelhändler findest, liest du in unserer Rubrik „Schon gewusst?“.
Liefer- und Fertiggerichte für kochmüde Spontane
Passt zu: allen, die abends nicht lange in der Küche stehen wollen und spontan etwas Warmes möchten. Beim Lieferservice müssen Singles allerdings einen Aufpreis zahlen, wenn sie nicht genug Hunger für die Mindestbestellmenge haben. Die Restegefahr ist bei Liefergerichten für Normalesser eher gering. Wenigesser können auf Vorspeisen oder halbe Portionen ausweichen, wenn es welche gibt. Leider sind regionale Lebensmittel weder bei Lieferservices noch Fertiggerichten die Regel. Bei längeren Strecken ist die Wahrscheinlichkeit für häufiges Umladen höher. Damit steigt die Gefahr, dass Lebensmittel beim Umladen durch Temperaturabfälle Schaden nehmen – und schließlich im Müll landen. Bei Liefer- oder Fertigessen achten Lebensmittelretter darauf, dass schon Eingekauftes nicht im Kühlschrank liegen bleibt und verdirbt.
Die Biokiste für kreative Koch-Fans mit Plan
Passt zu: Paaren, Familien und Wohngemeinschaften, weil meist größere Mengen verschickt werden. Inzwischen gibt es aber auch vereinzelt Angebote für Singels. Wer eine Biokiste bestellt, sollte viele Lebensmittel mögen, ein kreativer Koch oder Kochbuchfan sein und gerne planen. Denn in der Box sind viele frische Öko-Lebensmittel, die zubereitet werden wollen – aber meist keine Rezepte. In der Regel kommen Biokisten im Abo.
Was kannst du tun, damit keine Reste bleiben? Wähle eine Box für die passende Personenzahl mit regionalen Lebensmitteln. Essen aus der Umgebung muss nicht so lange transportiert werden. Die Wahrscheinlichkeit für häufiges Umladen und damit die Gefahr für transportbedingte Lebensmittelabfälle ist geringer. Schau dir dazu auch Spezialkisten mancher Anbieter an, zum Beispiel solche für Schwangere oder Mutter und Kind. Du kannst dir auch jede Kiste einzeln zusammenstellen, zahlst dafür aber meist mehr. Für die richtige Abo-Wahl testest du zuerst, wie viele Kisten du im Monat brauchst. Dazu startest du mit einem eher großen Lieferabstand, zum Beispiel zwei Wochen. Hast du schon im ersten Monat alles in einer Woche aufgegessen? Wenn ja, lohnt sich ein wöchentliches Abo. Lebensmittelretter planen außerdem im Voraus: Du setzt das Abo für die Wochen aus, in denen du viel außer Haus isst oder räumst dir Zeit zum Einkochen oder Einfrieren ein.
Die Kochbox für flexible Rezept-Liebhaber
Passt zu: Paaren, Wohngemeinschaften und Familien. Single-Kochboxen sind noch selten. Wer ein Kochbox-Abo bestellt, sollte gerne planen, nach Rezept kochen und viele Lebensmittel mögen. In Kochboxen stecken alle für ein Gericht nötigen Lebensmittel in der richtigen Menge. Das Rezept liegt bei. Man kann zwar teils zwischen Speisen auswählen, aber nach Wunsch werden sie nicht zusammengestellt. Wer beim Essen flexibel ist, für den ist die Restegefahr eher gering: Das Essen reicht laut Anbieter für je eine Portion. Bei Wenigessern können allerdings Reste bleiben, denn es gibt in der Regel keine halben Portionen. Lebensmittelretter bestellen Angebote mit Regionalem und planen wie bei der Biokiste im Voraus: Du setzt das Abo für die Wochen aus, in denen du viel außer Haus isst, oder frierst die Lebensmittel ein.
Der Online-Supermarkt für alle
Passt zu: allen. Wie im normalen Supermarkt bekommt man Frisches zum Kochen sowie Fertiggerichte. Allerdings muss man auf die Lieferung warten. Restegefahr: wie bei einem Einkauf um die Ecke.
Wohin mit den Resten?
Wenn Reste bleiben, müssen sie nicht in den Müll. Reste von gekochten Gerichten halten gut abgedeckt auf dem obersten Kühlschrankbrett zwei bis drei Tage. Wo du Frisches im Kühlschrank am besten aufbewahrst, erfährst du hier. Dein Lebensmittel war nicht dabei? Hol dir die Infos im Lebensmittellexikon von Zu gut für die Tonne! Die wichtigsten Tipps zum Einfrieren findest du hier.
Wenn bei Fertiggerichten Reste in der Packung bleiben, verschließt du sie einfach fest und brauchst Übriggebliebenes zügig auf. Wie die Produkte nach Anbruch zu lagern sind, steht auf der Packung.
Bei Tiefkühlgerichten kann man den Rest schnell wieder mit einem Clip verschlossen in die Truhe legen. Alternativ darfst du Aufgetautes auch wieder einfrieren. Wichtig ist, alles abgedeckt im Kühlschrank auftauen zu lassen und Reste schnell wieder tiefzukühlen. Vor dem Essen wird dann alles bei über 70° Celsius erhitzt. Das tötet Keime und gilt auch für Nicht-Eingefrorenes, das du wieder aufwärmst. Grundsätzlich hilft dir die Faustregel: Was gut aussieht, riecht und schmeckt, ist meist auch noch gut. Bei abgelaufenem Verbrauchsdatum müssen Lebensmittel allerdings in den Abfall.
Rezepte für beste Reste
Es ist noch etwas von Biokiste oder Kochbox übrig? Rezepte für beste Reste findest du in unserer Rezeptdatenbank. Du hast noch etwas vom Lieferessen oder deinem Fertiggericht übrig? Das kannst du daraus kochen: Sushi wird am nächsten Tag zu einem leckeren Snack, ein Curryrest mit Obst zu einem fruchtigen Gericht. Die Tütensuppenreste lassen sich mit etwas Brühe und Gemüseresten strecken. Pizza vom Vortag wird lose abgedeckt in einer Pfanne ohne Öl schnell kross. Oder man macht daraus mit Käse, Tomate und ein paar Kräutern „Aufgemotzte Pizzareste“.