Frau hält Box mit Aufschrift "Restlos genießen" in die Kamera
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Restlos genießen - mitnehmen!

Quelle: BMEL

Die Abfallbilanz für Lebensmittel ist in Restaurants, in Großküchen und bei Caterern nicht optimal. Doch dagegen können wir gemeinsam etwas tun – als Gäste und Betreiber.

Die meisten von uns essen regelmäßig auswärts, in Restaurants, Kantinen oder an Imbissbuden. Aber nur ein Teil der vorrätigen Lebensmittel wird verspeist. Fast die Hälfte des bereitgehaltenen Essens in Restaurants, Großküchen und bei Veranstaltungen mit Catering wird vorzeitig weggeworfen. Pro Gast sind das etwa 23,6 Kilogramm verschwendete Lebensmittel im Jahr. Das ergab eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2014. Ein Teil der Lebensmittel wird gar nicht erst von Gästen bestellt, ein weiterer bleibt auf Buffettischen und Tellern liegen.

Was kannst du dagegen tun?

Du bist Gast und hast Einfluss: Frage in der Kantine oder im Restaurant nach kleinen Portionen, wenn du wenig Hunger hast. Du kannst deinem Lieblingsrestaurant auch vorschlagen, statt eines Riesenschnitzels ein kleines Schnitzel mit kostenlosem Nachschlag anzubieten. Das Gute daran: Was in der Küche übrig bleibt, kann dort weiterverwendet werden.

Zur Beste-Reste-Box greifen

Nicht nur Fragen nach kleinen Portionen können etwas bewegen: Was in den USA schon normal ist, nimmt bei uns gerade Fahrt auf – Beste-Reste-Boxen liegen im Trend. Nimm mit nach Hause, was du nicht aufessen konntest – als Snack oder Vorspeise für den nächsten Tag. Bitte im Restaurant, dem Imbiss oder der Kantine darum, Übriggebliebenes einpacken zu lassen. Keine falsche Verlegenheit: Denn du hast das Essen bezahlt, bist Gast und sorgst dafür, dass wertvolle Lebensmittel nicht verschwendet werden.

Der Umgang mit den Resten

Grundsätzlich gilt für Beste-Reste-Boxen: Übriggebliebenes sollte schnell in einem verschlossenen Behälter in den Kühlschrank. Das Mitgebrachte möglichst bald essen: Ein Pizzarest wird mit Tomaten und etwas Käse belegt in der beschichteten Pfanne knusprig. Wer das Essen gut durcherhitzt, beugt Keimen vor. Das ist vor allem bei leicht Verderblichem wie Fleisch sinnvoll. Nicht geeignet für die Reste-Box sind Lebensmittel mit rohem Fisch wie Sushi oder mit ungekochtem Ei wie Tiramisu. Sie sind anfällig für Bakterien wie Salmonellen, sollten daher schnell verzehrt und nicht im Warmen stehen oder transportiert werden.

Aktion "Restlos genießen"

Um die Beste-Reste-Box bekannt zu machen, startet diese Woche im Hamburger Landhaus Scherrer die Aktion "Restlos genießen". Sie möchte Restaurants animieren, ihren Gästen das Einpacken der Reste aktiv anzubieten – für den zweiten Hunger zu Hause. Eigens hierfür werden bundesweit insgesamt 15.000 kompostierbare "Beste-Reste-Boxen" verteilt. Restaurants, die an der Aktion kostenfrei teilnehmen möchten, schicken bitte eine E-Mail mit dem Betreff ‘Teilnahme Restlos genießen‘ und den Kontaktdaten mit Versandanschrift an: hallo@greentable.de. "Restlos genießen" ist eine Gemeinschaftsaktion von Greentable, dem Infoportal für nachhaltige Gastronomieangebote, und der Initiative Zu gut für die Tonne!.

Wie man im Landhaus Scherrer Lebensmittelabfall vermeidet, liest du in unserer Rubrik Beispielhaft. Über die Erfolgsstory der Beste-Reste-Box kannst du hier mehr erfahren.