
Lebensmittelabfälle in Restaurants und Kantinen summieren sich jährlich auf 1,9 Millionen Tonnen. Noch gar nicht mitgerechnet ist dabei das, was wir am Arbeitsplatz oder in der Büroküche übrig lassen. Zu große Portionen, ein Überangebot am Buffet oder unübersichtliche Bürokühlschränke sind nur einige Gründe für die Verschwendung. Wir geben Tipps, wie sich auch am Arbeitsplatz Lebensmittelabfälle vermeiden lassen.
Wie kann man in der Kantine Reste vermeiden?
In Kantinen, Bistros oder Restaurants sind die Portionen auf den Tellern oft größer als der Hunger. Es lohnt sich deshalb, nach einer halben Portion zu fragen. Viele Kantinen haben sich inzwischen auf Kundenwünsche eingestellt und bieten unterschiedliche Portionsgrößen an. So können Lebensmittel gerettet werden. Denn alles, was in der Küche bleibt, kann weiter verwendet werden – Reste vom Teller nicht.
Was mitnehmen, wenn es keine Küche gibt?
Ob aus Zeit- oder Geldgründen, manchmal ist die Mittagspause in der Kantine nicht möglich. Doch viele Büros müssen ohne Koch- und Kühlmöglichkeiten auskommen. Welche Speisen halten ohne Kühlschrank? Das Pausenbrot ist sicher der Klassiker für ungekühlte Speisen. Es bietet auch eine perfekte Gelegenheit, um Lebensmittel zu retten: Gemüse-, Käse- und Wurstreste vom Vorabend sind ein leckerer Sandwichbelag oder auch eine Wrap-Füllung. Über Nacht im Kühlschrank gelagert, trocknen sie in der Lunchbox nicht aus. Wer kein Brot mag, nimmt Eisberg- oder Gemüsesalat in einem fest verschlossenen Plastikbehälter mit. Sie machen nicht so schnell schlapp wie Blattsalate – besonders, wenn du das Dressing erst kurz vor dem Essen darüber gibst. Wenn es keine Kühlmöglichkeit gibt, ist eine Essig-Öl-Mischung besser geeignet als ein Dressing mit Joghurt. Aber auch die Joghurtsoße hält bis mittags durch, wenn sie keine Mayonnaise beinhaltet. Genauso steht es mit Toppings aus geräucherten Fleischprodukten wie Schinkenwürfel oder einem Stück Schafskäse. Nimm den Käse am besten in etwas Salzlake mit. Dann hält er besser.
Verzichten sollte man in Büros ohne Kühlschrank auf Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet wurden. Bei Wärme vermehren sich schnell Salmonellen. Auch rohes Hackfleisch oder Fisch sind im Büro ohne Kühlschrank aufgrund der Infektionsgefahr nicht geeignet.
Warmes ohne Küche – geht das?
Wer auf Warmes nicht verzichten möchte, erhitzt die Suppe vom Vorabend am Morgen und füllt sie in eine Thermoskanne. Keimanfällige Lebensmittel wie Pilze, Ei und Lachs solltest du aber nicht in die Suppe geben. Ebenfalls geeignet ist Couscous-Salat mit Gemüseresten: Gemüsereste klein schneiden, etwas Olivenöl dazu und mit Kräutern, Salz und Pfeffer würzen. Du kannst die Mischung schon zu Hause vorbereiten. Auf der Arbeit reicht kochendes Wasser, um den Instantcouscous fertigzustellen – Gemüsemischung dazu, umrühren und fertig ist das Gericht. Ein Wasserkocher kann für viele kleine Warmspeisen eingesetzt werden: Würstchen werden in einer abgedeckten Schale mit heißem Wasser schnell servierfertig, dünne Nudeln werden nach derselben Methode gar und auch ein Kartoffelpüree aus der Tüte ist schnell gemacht. Zusätzlich lohnt es sich vielleicht, einen Sandwichtoaster auf der Arbeit zu platzieren, um noch mehr Möglichkeiten für schnelle warme Gerichte zu haben.
Bürokühlschrank als Lebensmittelgrab
Wenn im Büro vorhanden, sollte Mitgebrachtes morgens in den Kühlschrank gestellt werden. Dort halten sich die Lebensmittel am besten. Wenn es keine Regeln gibt und sich niemand verantwortlich fühlt, kann der Kühlschrank aber auch zum Krisenherd werden: Lebensmittel werden vergessen, vergammeln in hinteren Ecken oder verschwinden gänzlich, Fächer verschmutzen und Schimmel setzt an.
Man sollte sich unter Kollegen auf ein paar einfache Regeln verständigen. Hier ein paar Vorschläge:
1. Einen Küchenverantwortlichen benennen
Im wöchentlichen Wechsel übernimmt jeder Mitarbeiter einmal den Küchendienst. Am Ende eines Arbeitstages werden Tische und Arbeitsflächen einmal gründlich abgewischt, die Mikrowelle ausgewischt und der Geschirrspüler angeschmissen. Küchenhygiene schützt nicht nur Lebensmittel vor dem vorschnellen Verderben, sondern auch dich vor Infektionen. Am Freitag wird der Kühlschrank ausgeräumt und gesäubert. Verdorbenes muss entsorgt, Herrenloses kann unter den Kollegen aufgeteilt werden.
2. Eigene Speisen beschriften
Hilfreich ist sicher, wenn jeder Mitarbeiter seine Lebensmittel beschriftet oder die Kühlschrankfächer werden mit Namen versehen. Das stärkt die Eigenverantwortung für die mitgebrachten Speisen – und ermöglicht es, z. B. im Krankheitsfall eines Kollegen seine Lebensmittel aufzuteilen.
3. Schimmliges entfernen
Fauliges Obst oder schimmlige Reste müssen raus aus dem Kühlschrank. Wenn die Lebensmittel nicht zugeordnet werden können, entferne sie in Eigenregie. Nur so kannst du verhindern, dass dein frisches Essen „angesteckt“ wird.