Hände mit Putzhandschuhen und Schwamm reinigen Kühlschrank von Innen.
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Keimzelle Kühlschrank? Jetzt nicht mehr

Quelle: Janis Smits – Adobe Stock

Im Kühlschrank bleiben Lebensmittel frisch – vorausgesetzt, er ist sauber. Wir stellen dir einfache Tipps für mehr Hygiene vor.

Schmutzige Verpackungen, loses Obst und Gemüse, rohes Fleisch, ungewaschene Hände, die Verwendung alter Putzlappen – Tag für Tag gelangen mehr Keime in unseren Kühlschrank, als wir denken. Zwar vermehren sie sich bei niedrigen Temperaturen langsamer, aber sie vermehren sich und das so sehr, dass in unserem heimischen Kühlbiotop ganze Kolonien an Kleinstlebewesen hausen – darunter auch Schimmelpilze, Salmonellen und Darmbakterien. Manchmal sind es derart viele, dass sich direkt neben unserem Essen mehr von ihnen tummeln als auf unseren Türklinken oder Toilettenschüsseln.

Der Gedanke daran lässt dich die Nase rümpfen? Ein guter Grund, sich eingehender mit dem Thema Hygiene zu befassen. Zum Putz-deinen-Kühlschrank-Tag haben wir einen kleinen Knigge erstellt, mit dessen Hilfe du Keime auf ein Minimum reduzierst und deine gekühlten Lebensmittel so vor der Tonne bewahrst.

Monatliche Putzeinheiten
Durch den kontinuierlichen Luftaustausch im Kühlschrank verteilen sich vorhandene Keime nach und nach auf alle Fächer und Lebensmittel. Dem beugst du nur durch regelmäßiges Reinemachen vor. Je mehr Personen den Kühlschrank nutzen, desto häufiger sollte er geputzt werden. Idealerweise legst du alle vier Wochen  einen Putz-deinen-Kühlschrank-Tag ein – am besten natürlich vor dem nächsten Großeinkauf. Umso weniger musst du ausräumen und zwischenlagern. 

Hast du eine Kühl-Gefrier-Kombination oder ein Modell ohne Abtauautomatik, solltest du außerdem einmal im Jahr ans Abtauen denken. Denn vereiste Fächer und Wände verringern nicht nur die Kühlleistung des Geräts, sie steigern auch den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent. Kalte Winter-Abende eignen sich sehr gut zum Abtauen und Reinigen. 

Weniger ist mehr: das richtige Putzmittel
Für einen keimfreien Kühlschrank braucht es keine aggressiven Reiniger oder Scheuerschwämme. Sie sind sogar kontraproduktiv, da sie die Oberflächen beschädigen können und so einen noch besseren Nährboden für neue Bakterien schaffen. Auch auf Desinfektionsmittel solltest du beim Saubermachen verzichten. Sie belasten nur unnötig das Abwasser – und das Ergebnis bleibt dasselbe.

Um Schmutz, Fett und über 90 Prozent der Oberflächenkeime  zu entfernen, reichen ein frischer Putzlappen und warmes Wasser mit einem Spritzer mildem Allzweckreiniger, Essig oder Spülmittel. Damit alle Wände, Regale und Fächer reinigen, mit klarem Wasser nachwischen, abtrocknen, fertig. Sollte dein Kühlschrank Essensgerüche angenommen haben, kannst du zum Nachwischen auch Zitronenwasser verwenden. Auf diese Weise neutralisierst du Gerüche und verminderst zudem neues Bakterienwachstum.

Beim Saubermachen gern vergessen, aber mindestens genauso wichtig ist die Gummidichtung an der Kühlschranktür, denn auch hier sammeln sich Schmutz und Bakterien. Mit einer Prise Babypuder nach dem Putzen kannst du die Lebensdauer der Gummidichtung verlängern. Essigreiniger hingegen kann das Gegenteil bewirken. Bist du unsicher, ob die Dichtung noch intakt ist, gibt es einen einfachen Trick: Lege eine eingeschaltete Taschenlampe in deinen Kühlschrank – am besten abends, wenn es bereits dunkel ist. Dringt Licht nach außen, ist die Dichtung vermutlich porös und sollte getauscht werden.

Obst, Eier, Käse: Alles an seinen Platz
Ist der Kühlschrank wieder sauber und trocken, kannst du ihn wieder einräumen. Dabei solltest du die unterschiedlichen Temperaturzonen beachten. Leicht Verderbliches wie Fisch oder Fleisch und angebrochene Packungen gehören zum Beispiel direkt über das Gemüsefach. Denn hier ist es am kältesten. Kälteempfindliche Südfrüchte wie Bananen und Mangos oder wasserhaltige Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken gehören hingegen gar nicht in den Kühlschrank. Und rohe Lebensmittel solltest du generell nie neben gekochtes Essen stellen, da sonst Keime übertragen werden könnten. Beim Einsortieren verpackter Lebensmittel solltest du das „First in, first out“-Prinzip  beachten. Eine detaillierte Übersicht, wo du Käse, Marmelade und Co. am besten aufbewahrst, findest du in unserem Lebensmittel-Lexikon oder auf unseren Themenseiten zur Lagerung. Oder denkst du, du weißt schon alles? Dann teste dein Wissen im IN FORM-Kühlschrankspiel.

So bleibt’s lange frisch und sauber
Damit deine Putzerfolge möglichst lange halten und deine Lebensmittel frisch bleiben, solltest du ein paar einfache Regeln beachten:

- Überlege vorher, was du aus dem Kühlschrank brauchst. Je seltener und kürzer du die Tür öffnest, desto weniger Kälte geht verloren.

- Stelle deinen Kühlschrank nicht zu voll, da sonst die kalte Luft nicht mehr richtig zirkulieren kann. Wird‘s im Kühlschrank doch einmal enger, regele die Temperatur etwas nach unten.

- Kontrolliere regelmäßig, ob dein Kühlschrank ausreichend kühlt. Die ideale Temperatur liegt zwischen fünf und sieben Grad.

- Ordnung ist das halbe Leben – das gilt auch für den Kühlschrank. Gleiche und ähnliche Waren bewahrst du am besten immer an derselben Stelle und dicht beieinander auf. So behältst du deine Vorräte besser im Blick.

- Stelle ältere Lebensmittel immer nach vorne in den Kühlschrank und brauche alles nach dem „First in, first out“-Prinzip auf. Das bedeutet: Lebensmittel, die am längsten im Kühlschrank sind, werden als erstes verbraucht.

- Entferne faulige Lebensmittel und Verschüttetes sofort, damit sich Bakterien und Schimmel erst gar nicht ausbreiten können.

- Offene Verpackungen bieten einen hervorragenden Nährboden für Keime. Deshalb angebrochene Lebensmittel immer abdecken oder in Frischhaltedosen umfüllen und möglichst schnell verbrauchen.