
An der Premiere des Stücks in Datteln wirkten sowohl Geflüchtete als auch Nichtgeflüchtete mit ihren persönlichen, unterschiedlichen Geschichten mit. Das Theaterstück erzählt beispielsweise von einem Schafhirten und einem Bürgermeister aus einer irakischen Stadt, deren Fluchtwege sich in München trennen und anschließend wieder bei der Tafel kreuzen. Und ein alleinerziehender Vater, ein unbegleiteter Junge aus Albanien, eine der ersten italienischen Gastarbeiterinnen, eine verfolgte Sportlerin aus dem Iran, eine arbeitsunfähige gelernte Bankkauffrau und ein pensionierter Berufssoldat stellen paarweise fest, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie trennt.
Unter den 150 Gästen der Premiere waren Vertreter der Stadt, von Verbänden, von Migranten- und Theatervereinen sowie die Presse und die Familien der Schauspieler, Aktive der Tafel sowie zahlreiche weitere Unterstützer.
Das Retten und die Ausgabe von Lebensmitteln ist der Ausgangspunkt der Tafelarbeit. Dies bildet die Grundlage für die Tafel als Ort der Begegnung. Durch die Sprache aber auch durch das Essen und verschiedenste Ernährungsgewohnheiten handeln die Tafel-Ehrenamtlichen und die Kundschaft zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Die verantwortungsbewusste Haltung von kundigen Menschen im Umgang mit Ernährung und Konsum ist die Seite der Tafeln, die oft nach Außen wahrgenommen wird. Das Theaterstück setzt sich mit einzelnen Lebenswelten auseinander, die hinter der Tafelkulisse aufeinandertreffen.
Seit Juni 2017 läuft das Tafel-Theater-Projekt der Dattelner Tafel im Rahmen der HeimatTafel. Eine Kooperation mit der Volkshochschule der Stadt Datteln macht eine Fotoausstellung zur Aufführung Anfang 2019 möglich.